Die Tricks der Firmen

Aus Angst, bei den Anlegern und Analysten in Ungnade zu fallen, werden interne Papiere frisiert und Umsätze aufgeblasen. Etliche E-Commerce-Firmen wie z.B. ein Online-Vertrieb für Hotelzimmer und Flugreisen, rechnen den vollen Preis etwa eines Fluges als Umsatz ab, obwohl - wie bei einer Reiseagentur - nur ein Bruchteil davon in den eigenen Kassen bleibt. Auf diese Art melden die Firmen riesige Umsätze. Unter der Rubrik "Produktkosten" werden dann Zimmer, Flugtickets und Mietwagen wieder abgezogen. Das bedeutet im Klartext, dass die AG's lediglich einen Bruchteil des Umsatzes eigene Einnahmen hatte. Zieht man davon die Kosten ab, bleibt meist ein realer Verlust übrig.

Weit verbreitet ist ausgerechnet in der New Economy auch das Tauschgeschäft. Die Betreiber von Web-Firmen platzieren gegenseitig ihre Werbebanner auf den Seiten der Konkurrenz, ohne dass dafür Geld fließt. In den Bilanzen jedoch wird die erhaltene Werbung als Einnahme verbucht. Bei Internetfirmen, die alle ihren Markennamen bewerben, machen solche Scheineinnahmen oft mehr als die Hälfte des Umsatzes aus. Ähnlich wird auch mit Discounts und Rabatten umgegangen. Gebucht wird für die Bilanz in der Regel der volle Preis der Ware, um den Umsatz hochzutreiben. Die gewährten Rabatte werden in der Rubrik "Marketingausgaben'' versteckt.